28.02.2017

DSTG vor Ort: Landesvorsitzender zu Gast in Herford

"Herzlich Willkommen am Bildungsstandort Herford" - mit diesen Worten wurde der Landesvorsitzende Manfred Lehmann begrüßt, der bei der diesjährigen Jahreshauptversammlung des Ortsverbandes Herfords als Gastredner eingeladen war. Die Rede des Landesvorsitzenden bildete den Kern der Versammlung, die von den führenden Köpfen des DSTG Ortsverbandes Herford, Robert Marshall und Jochen Vogel, moderiert wurde.

 

"Mit der ehemaligen Wentworth Kaserne in Herford habe man einen Standort mit 400-500 Betten gefunden, durch den eine Vielzahl von kleinen Außenstellen mit einer Belegung zwischen 30 und 100 Betten vermieden werden konnte und die auch eine erhebliche Entlastung für Nordkirchen darstelle. Ein Standort, der bei einer annährend bedarfsgerechten Einstellungspolitik auch mittel- und langfristig dringend benötigt wird.", so Manfred Lehmann.

 

Er leitete über auf die massiven Altersabgänge in den kommenden Jahren, und wies auch auf die Problematik hin, dass nur ca. 80% der Auszubildenden in der Finanzverwaltung verbleiben: " Man stehe im Wettbewerb nicht nur mit Berater, Firmen und Wirtschaftsprüfern, sondern auch mit den Kommunen". Voraussichtlich werden von dem Einstellungsjahrgang 2017 im mittleren und gehobenen Dienst etwa 1.000 Köpfe der Finanzverwaltung zur Verfügung stehen. Dagegen werden alleine in 2020 ca. 1.600 Kollegen (1.280 Stellen) pensioniert. "Die Automation werde diesen Verlust an Personal besonders im Bereich der Veranlagung nicht auffangen können, insbesondere dann nicht, wenn die Anzahl der Prüf- und Risikohinweise und die Ausfallzeiten der Rechner nicht verringert werden".

 

Des Weiteren müsse den jungen Kolleginnen & Kollegen mehr Anreize geboten werden, um in der Verwaltung zu bleiben, und Eingangsämter von A 7 und A 10 wären hierfür noch zielführender als die Vorgehensweise, dass man 5 Jahre nach Beendigung der Ausbildung Steuerobersekretär(in) bzw. Steueroberinspektor(in) wird. In punkto Besoldung wies Manfred Lehmann auch darauf hin, dass es angesichts eines beachtlichen Haushaltsüberschusses in 2016 (im Haushaltsjargon als "Ausgaberest" bezeichnet) unnötig gewesen ist, dass die Beamten ihre Besoldungsanpassung erst zum 01.08.2016 erhalten haben. Auch müsse man über die 41 Stunden Woche für die Beamten in NRW nachdenken, denn mit der Arbeitszeit liegt NRW mittlerweile an der Spitze in ganz Deutschland. Aber auch lobende Worte fand der Sachgebietsleiter XXI des Finanzamts Köln West für die Politiker: die Finanzverwaltung wird im Landtag bei allen Parteien als besonders leistungsstarke Verwaltung angesehen, die gefördert werden müsse. Und dabei spielt die DSTG als Ansprechpartner im Landtag mit einem Organisationsgrad von 60% und landesweit etwa 18.000 Mitgliedern eine entscheidende Rolle.

 

Neben der gewohnt unterhaltsamen und zugleich sehr informativen Rede des Landesvorsitzenden wurde bei der Jahreshauptversammlung der Vorstand des DSTG Ortsverbandes Herford wieder gewählt: Robert Marshall als Vorsitzender und Jochen Vogel als stellvertretender Vorsitzender werden auch in den kommenden zwei Jahren die Geschicke des Ortsverbandes Herford leiten. Mit Joachim Büchner und Nathalie Prins hat man zwei Kollegen für das "DSTG OV-Team Herford" gewinnen können, das trotz Versetzungen von fünf Kolleginnen & Kollegen an andere Ämter auf die Unterstützung von weiterhin 133 Mitgliedern zählen kann.

 

Abschließend bedanken wir uns an dieser Stelle noch einmal ganz herzlich bei Manfred Lehmann für seinen Besuch und jede Menge Infotainment beim DSTG Ortsverband am neuen "Bildungsstandort Herford".